Interessantes und Kurioses aus Venedig: Wie der Magistrat von Venedig das Geschäft der Prostituierten ankurbelte.
Bei einer Führung mit Stadtführerin Susanne Kunz-Saponaro haben wir wieder mal viel Interessantes und Kurioses kennengelernt.
Die Prostitution bildete im Mittelalter in der von männlichen Kaufleuten aus aller Welt besuchten Handelsstadt Venedig eine bedeutsame Einnahmequelle. So reichten die Steuereinnahmen der Prostituierten aus, um jährlich die Seemacht Venedig um vier komplett ausgerüstete Galeeren zu erweitern. Als in der Renaissance die Homosexualität hoffähig wurde, brachen deren Einnahmen jedoch empfindlich ein. Auf eine Petition an den Magistrat, etwas dagegen zu unternehmen, erließ dieser die Verfügung, dass die Prostituierten die auf Abwege geratenen Männer "heilen" sollten, indem sie mit entblößtem Oberkörper im Haus über der daraufhin so genannten Ponte de le Tette ("Tittenbrücke") zu posieren hätten. Als sich herausstellte, dass das nicht zum gewünschten Erfolg führte, wurde Homosexualität dann doch mit der Todesstrafe belegt, woraufhin ein jeder Mann von Welt, um keine Zweifel an seiner sexuellen Orientierung zu lassen, die Dienste der Prostituierten in Anspruch nahm. Und so erholte sich dieser Wirtschaftszweig rasch wieder zum Ruhme Venedigs ...
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