Venedig wird wieder italienisch - und die Luft immer klarer
Nur noch vereinzelt treffen wir hier in Venedig auf Nicht-Italiener. Heute z. B. haben wir die Wahl-Venezianerin Ute Mathews getroffen, um einen Beitrag zu ihrem neuen Buch-Projekt zu leisten. Dafür hat Lissy vor unserer alten, nun leider (endgültig?) geschlossenen Bar Castello in der Via Garibaldi posiert.
Wir beobachten, wie die Castellaner (und auch die Bewohner der anderen Stadtsechstel) ihre Stadt wieder für sich zurückgewinnen und die Stadtteile wieder authentischer werden.
So wird z. B. inzwischen fast immer auf italienisch und nicht mehr auf englisch mit uns gesprochen. Die Bars und Straßencafés sind zum Aperitiv voller Einheimischer, und auch die "Flaniermeile" Castellos, die Via Garibaldi, wirkt ganz anders, jetzt wo die Einheimischen sie wieder viel mehr für ihre alltäglichen Besorgungen und die Passegiata am frühen Abend nutzen. Die Gondeln hingegen bleiben weitgehend ungenutzt.
Und die Rialto-Brücke, auf der die Touristen sonst dreireihig anstehen und um das beste Panorama für ihr Selfie drängeln, wirkt fast verlassen.
Mit unserem Buch geht es weiter voran, auch wenn uns die Stadt oft aus der Wohnung lockt und so das Arbeiten daran schwer macht.
Das ist der Blick auf die andere Seite unserer Wohnung:
In die Richtung können wir sogar ein Stückchen der Dolomiten sehen, wenn die klare Luft sie freigibt. Besser aber ist die Sicht darauf vom nödlichen Ufer.
Gestern war die Nacht über S. Giorgio besonders schön, gestreift fast wie ein Nordlicht.
PS.: Gouverneur Zaia macht Hoffnung, dass Venetien auch nächste Woche noch gelbe Zone bleiben könnte.
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